Trainierst du wirklich?

January 04, 2011 by Vladimir Vasiliev  

Hast du das jemals bei dir selbst festgestellt?

Dein Trainingspartner führt eine unfaire Aktion gegen dich aus, zum Beispiel reagiert er auf deinen leichten Schlag mit einem harten, schmerzvollen Schlag. Und dann wirst du wütend.

Oder dein Partner ist ein bisschen arrogant oder lernt eher langsam und du reagierst gereizt.

Dann wiederum funktionieren deine Aktionen sehr gut und du bist stolz auf dich selbst.

Oder jemand lobt dich und Selbstgefälligkeit keimt in dir auf.

Ich sehe, wie das in jedem Training passiert. In diesem Fall beträgt deine wirkliche Trainingszeit nur ein paar Minuten des gesamten Trainings.

Techniken sind relativ leicht zu erlernen; du kannst sie in einzelne Schritte aufbrechen und verstehen. Sie sind konkret und mit etwas Übung – hast du sie. Der Fokus im Systema ist ein Anderer – du musst dich selbst verstehen.Was bedeutet das? Beobachte kontinuierlich was deine ruhige, unbefangene und ununterbrochene Bewegung stört.

Unkontrollierte Emotionen sind schädlich für effektive Arbeit. Diese Gefühle kommen auf unterschwellige Art und Weise, fangen unbemerkt an dich zu beherrschen, und nagen an deiner Kraft. Wir müssen wachsam sein. Der erste Schritt ist es, sich dieser Schwächen bewusst zu werden; Der zweite Schritt ist es, sie zu bewältigen, durch Atmung, Verstehen, Ändern der Einstellung und der Bewegungen. Dadurch erlangen wir wahre Stärke und Fähigkeit.

An dem Punkt wo du wütend, genervt, verbittert oder selbstzufrieden bist – bist du nicht mehr in der Lage, deine Bewegungen und Atmung zu perfektionieren und deine Aufgaben zu bewältigen, sondern beschäftigst dich mit einem kleinlichen Konflikt. Wenn du dich deinen Emotionen hingibst, kannst du einfach kontrolliert und manipuliert werden. Beherrscht von Emotionen bist du nicht mehr in der Lage, ein klares Urteil zu formen und schnelle Entscheidungen zu treffen – und das ist zerstörerisch für dein Training und dein Leben.

Ich empfehle, während des gesamten Trainings zu versuchen, deine Grenzen zu erkennen, die gute Arbeit verhindern. Egal ob du lernst oder unterrichtest, behalte immer deinen Gefühlszustand im Auge. Sobald deine Gefühle instabil werden – lernst du nicht mehr wirklich.

Wenn wir zum Training kommen – kommen wir zum trainieren, das ist die Grundlage. Du könntest von dir selbst enttäuscht sein, oder mit einem Trainingsaspekt nicht übereinstimmen. Egal was in einem Training passiert, es sollte alles einem guten Zweck dienen.

Die Aufgabe, unseren Stolz und unsere Schwächen zu erkennen und uns ihnen zu stellen ist viel schwerer als Techniken zu perfektionieren, aber ist wesentlich tiefgreifender. Wie wir wissen, lassen dich einstudierte Techniken in nicht geprobten Konfrontationen oft im Stich, Zum Beispiel wenn dein Arm gebrochen ist, oder du auf engem Raum kämpfen musst. Wohingegen, wenn du deine Gefühle unter Kontrolle hast und Bewegungen analysieren kannst, du in der Lage sein wirst, jedes Problem auf eine Vielzahl von Arten zu lösen. Ich weiß aus Erfahrung, dass solche Arbeit sehr bereichernd ist, sie erschafft wahres Können und erlaubt es uns zu überleben und Erfolg zu haben.

Vladimir Vasiliev Born in Russia, Vladimir Vasiliev received intense combative training and profound Systema training from Mikhail Ryabko. Vladimir moved to Canada, and in 1993 founded the first school of Russian Martial Art outside Russia - Systema Headquarters.

He has since personally trained and certified well over 700 qualified Russian Martial Art Systema instructors and schools in over 40 countries worldwide, and has produced an Award-Winning instructional film collection. Vladimir holds a number of government medals and awards including the Russian "Order of Duty and Honor" and the "Order of Loyalty". He offers regular training at his school in Toronto, at international seminars and camps, and through the Systema Video Program.